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The National Bank – Come On Over To The Other Side
...Musiker: Thomas Dybdahl – vocals & guitars / Morten Qvenild – keyboards / Lars Horntveth – guitars / Nikolai Eilertsen – basses / Martin Horntveth – drums
Songs:
Als das Quintett The National Bank 2004 sein titelloses Debütalbum veröffentlichte, überraschte es Kritiker und Publikum mit seiner eingängigen Popmusik. Trotz des überwältigenden Erfolges ließ die Band (die für das Debüt 2005 als beste Popgruppe mit dem Spillemannsprisen – dem norwegischen Grammy – ausgezeichnet wurde) danach lange drei Jahre verstreichen, bis sie sich an die Einspielung des Nachfolgers machte. Anfang 2008 wird das von vielen sehnsüchtig erwartete Zweitwerk nun unter dem Titel Come On Over To The Other Side herauskommen. Vorab wird aber schon der Song Family als Single und Musikvideo präsentiert.
The National Bank (kurz: TNB) besteht zwar durchweg aus ebenso etablierten wie erfahrenen Musikern, aber keines der fünf Bandmitglieder (mit der eventuellen Ausnahme des Singers/Songwriters Thomas Dybdahl) kann man eigentlich als Popkünstler bezeichnen. Die Brüder Martin und Lars Horntveth sind vor allem durch ihre Mitwirkung in dem innovativen Jazz-Rock-Ensembe Jaga Jazzist bekannt geworden. Auch Keyboarder Morten Qvenild ist in erster Linie Jazzer: Er arbeitete schon mit Jaga Jazzist, Nils Petter Molvær, Solveig Slettahjell, The Shining sowie In The Country und ist eine Hälfte des Duos Susanna And The Magical Orchestra. Bassist Nikolai Eilertsen (u.a. Big Bang) hat seine musikalischen Wurzeln dagegen vornehmlich im Rock. Ist die Band trotzdem eine Popgruppe?
Alles begann 2003 mit einem Kompositionsauftrag für das Festival Festspillene i Vestfold. Martin und Lars Horntveth wurden von den künstlerischen Leitern gebeten, eine Gesangsnummer für das Festival zu schreiben. Sie nahmen die Herausforderung an und luden ihre alten Freunde Nikolai Eilertsen und Morten Qvenild dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen. Und schließlich baten sie noch Thomas Dybdahl, den sie für einen der großartigsten Sänger Norwegens halten, sich ihnen anzuschließen.
Die Songs komponierten Lars und Martin nach und nach während sie mit Jaga Jazzist durch Europa tourten. Dann baten sie Martin Hagfors (Kopf der beiden Country/Bluegrass/Rock-Bands HGH und Home Groan) Texte zu ihrer Musik zu schreiben.
Ihr Ziel war es, eine zwar stilistisch offene, aber die Massen ansprechende Musik zu kreieren, mit der sie auch auf großen Bühnen auftreten könnten. Daß es sich lohnen würde dieses Projekt weiterzuverfolgen, wurde der Band (und auch dem Publikum) spätestens nach den beiden Auftritten beim Festival in Vestfold klar. Tatsächlich hatte die Band schon bei der ersten gemeinsamen Probe nach wenigen Takten festgestellt, daß sie so gut miteinander harmonierten, als hätten sie schon seit Jahren in dieser Besetzung gespielt. Nach den Konzerten wußten es dann auch die Kritiker und das Publikum.
Also hieß es: Ab ins Studio und ein Album aufnehmen! Das erschien in Norwegen im Sommer 2004 und wurde mit hymnischen Kritiken bedacht. Nach der Veröffentlichung gab die Band in ihrer Heimat und im Ausland weitere Konzerte. Kein leicht zu koordinierendes Unterfangen, wenn man bedenkt, daß alle fünf Mitglieder auch in anderen Bands vollbeschäftigt sind. In Norwegen verglich man TNB deshalb mit Supergruppen wie Cream oder Emerson, Lake & Palmer – nicht etwa wegen musikalischer Ähnlichkeiten, sondern wegen der hochkalibrigen Profils aller beteiligten Musiker.
Weil das erste Album ein Erfolg war, ist es noch viel aufregender gewesen das zweite zu machen, meint Gitarrist Lars Horntveth. Wir probieren alle möglichen Dinge aus und spielen viel. Es gibt keine Formeln. Es gibt zwar Richtungsvorgaben, aber wir machen trotzdem eine Menge Abstecher vom Weg. Wir werden uns nicht dazu hergeben, ein Album zu machen, bei dem wir auf Nummer sicher gehen. Dazu sind wir gar nicht fähig. Wir versuchen einfach Musik zu machen, die auf unserer gemeinsamen Chemie gründet.
Und was hat es mit dieser gemeinsamen Chemie der TNB-Mitglieder auf sich? Die Musiker haben zwar ein paar Gemeinsamkeiten, aber wesentlich zahlreicher sind die Unterschiede. Am meisten aus dem Rahmen fällt vielleicht Sänger Thomas Dybdahl. Doch obwohl er sich selbst treubleibt, paßt er ganz hervorragend in das musikalische Konzept von TNB.
Es ist für mich zu einer Herausforderung geworden, all die Dinge, die ich machen möchte, auch zu tun, aber dieses Projekts hätte ich selbst wohl nicht ins Leben gerufen, sagt Dybdahl. Die Vorstellung, all meine Energie in den Gesang zu stecken, war einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb mich das TNB-Projekt so reizte… der Gedanke, Sänger in einer Band mit solch fantastischen Musikern zu sein, die einen bis an die eigenen Grenzen heranführen und sogar darüber hinaus…
Bei den Aufnahmen für das neue Album wurde Thomas sogar auf eine etwas kuriose Weise herausgefordert. Er war auf einem Sofa im Studio eingeschlafen und wurde plötzlich von seinen Kollegen aufgeweckt und zum Mikrophon geführt, um aus dem Stegreif einen Song einzusingen. Daß es die Aufnahme auf das Album geschafft hat, zeigt exemplarisch, wie hervorragend die Atmosphäre bei den Sessions war und wie gut die Band zusammenarbeitet – beinahe buchstäblich wie im Schlaf.
Die Texte für die Stücke des ersten Albums schrieb allesamt Martin Hagfors. Auch zum zweiten Album steuerte er wieder ein paar Text bei, doch diesmal griffen außerdem die Mitglieder der Band zur Feder. Wir sind jetzt eine normale fünfköpfige Band. Eigentlich nichts besonderes. Aber für uns ist es doch ungewöhnlich.
Natürlich gibt es bei aller positiven Chemie, die in der Band herrscht, auch Meinungsverschiedenheiten zwischen den fünf TNB-Mitgliedern. Allzu viele sind es aber nicht. Das liegt vielleicht auch daran, daß sie nicht rund um die Uhr miteinander abhängen. Dies ist wohl, wie sie zugeben, der Vorteil eines solchen Projektes: Man vermeidet es, sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Sie arbeiten so lange zusammen, wie sie es miteinander aushalten..
Wir wollen uns mit unseren Alben Zeit lassen. Dieses Projekt betreiben wir aus Liebe zur Musik und weil es uns Spaß macht. Es gab nicht viele Leute, die noch mit einem zweiten Album rechneten. Aber wir haben es gemacht, weil uns einfach danach war, meinen die fünf Mitglieder von The National Bank unisono.
Die Arbeit an Come On Over To The Other Side begannen sie vor gut einem Jahr. Insgesamt steckten sie diesmal ein paar Monate in das Projekt, um die Songs zu proben, Arrangements auszuarbeiten und das Material im Studio aufzunehmen. Zusammengekommen sind sie oft im Obrestad-Leuchtturm in Jæren. Wir hatten viel Zeit und jede Menge Spaß. TNB ist für uns in vielerlei Hinsicht ein Luxus-Projekt. Über eine Sache waren wir uns von Anfang an einig: Wenn wir an einem neuen Album arbeiten, dann wollen wir eine coole Zeit miteinander verbringen.
Und dies spiegeln zweifellos auch die Songs von Come On Over To The Other Side wider. Es ist ein beeindruckendes Popalbum geworden, das die Entwicklung der Band dokumentiert. Weil wir diesmal alle in den Prozeß des Musikmachens involviert waren, ist es nur natürlich, das sich das zweite Album vom ersten unterscheidet. Es ist auch abwechslungsreicher geworden. Ob es nun an die Musik des Vorgängers anknüpft oder etwas völlig Neues darstellt – das überlassen wir dem Urteil der Hörer.
Die Band selbst findet Come On Over To The Other Side eingängiger und temporeicher als das erste Album. Und vielleicht auch weniger melancholisch.
Und was hatten sie von ihrem neuen Album erwartet? Unsere Erwartung war, das neue Album fertigzustellen. Das haben wir geschafft, auch wenn wir zwischendurch ein paar Überraschungen erlebten. Ein paar der Songs, von denen wir dachten, daß sie leicht einzuspielen wären, bewiesen uns das Gegenteil, bei anderen war es genau umgekehrt.