Bereits das erste Album von The Morning Benders wurde allerorten gefeiert. Die Indie Spotlight-Redaktion von iTunes lobpreiste das Debüt des Quartetts aus Berkeley, Calfifornia nebst Veröffentlichungen von Acts wie Vampire Weekend, Fleet Foxes und Radiohead gar als eines der besten Alben des Jahres 2008 – mit dem nicht uninteressanten Zusatz, dass diese Platte unter allen „the biggest impression hinterließ.
Mit ihrem im Juni erschienenen, zweiten Album Big Echo (VÖ 18.6. Rough Trade / Beggars Group / Indigo) legen The Morning Benders noch einmal nach und präsentieren sich als Schöpfer eines potenziellen Meilensteins der Indie-Geschichtsschreibung. Ihr euphorisierender und opulent orchestrierter Gitarrenpop orientiert sich an der verzückenden Leichtigkeit eines Songwritings, wie es die Shins perfektioniert haben (Cold War), trägt die taumelnde Ekstase des legendären zweiten Weezer-Albums in sich (Promises) und verbindet beides mit einer versponnenen Spielweise, die man so vor allem von Grizzly Bear kennt (Wet Cement, Mason Jar). Nicht ganz unschuldig an letzter Referenz dürfte die Tatsache sein, dass Grizzly Bears Multiinstrumentalist Chris Taylor zusammen mit Morning Benders Sänger und -Gitarrist Chris Chu das Album produzierte. Zehn präzise ausformulierte Hits (!) auf einem vor kompositorischen Ideen sprühenden Album, das auch nach dem zwanzigsten Hören noch wächst, sind das Ergebnis dieser Zusammenarbeit.
Trotz aller Tauglichkeit, dieses Album auf dem iPod in voller Lautstärke bei einem Spaziergang in der abendlichen Julisonne zu hören, bietet Big Echo auch einige Momente verzückender Gemessenheit. Vor allem das melancholische Pleasure Sighs und der ätherische von mehrstimmigem Gesang durchsetzte Einstieg in das Schluss-Stücks Sleepin In beweisen, dass die Band auch mit leisen Tönen zu glänzen vermag.
The Morning Benders starteten 2005 als Soloprojekt von Chris Chu, der mit Laptop und Mikrophon eine erste EP aufnahm. Während der anschließenden Arbeit an neuem Material stießen die übrigen Bandmitglieder dazu. Die EP Boarded Doors erschien Anfang 2007 und bescherte den Morning Benders erste größere Aufmerksamkeit in den USA. Nach Erscheinen ihres hochgelobten Debütalbums Talking Through Tin Cans 2008 tourte die Band u.a. mit Grizzly Bear und Death Cab For Cutie und spielte Shows mit Yo La Tengo, MGMT, Yeasayer und vielen anderen. Nach Ihren fulminanten Auftritten beim diesjährigen SXSW Festival in Austin, TX sowie drei beeindruckenden Clubshows im Sommer kommen The Morning Benders im Herbst zurück nach Deutschland