Als Pop-Chamäleon bekannt, ist Bec Sandridge Teil einer neuen Generation australischer Künstlerinnen, denen die soziokulturellen Umbrüche der Generation Z mehr als genug Sprengstoff für konfrontative und ebenso intime Musik bieten. Lyrisch wie kompositorisch ist Sandridge auf einem Kurs, der das Negative auf Augenhöhe mit dem Hoffnungsvollen sieht, weil diese Dualität Teil unserer Gegenwart ist. Raum für Fakery gibt es hier schlichtweg nicht. Ob es um Therapie oder verzweifelten Eskapismus, überstürzte Liebe oder reumütige Trennung geht – der Australierin ist kein Thema zu heikel, um Eingang in ihren 80er-inspiriertem Synth-Rock zu finden. Das macht ihre Songs einerseits zu grandiosen Clubhymnen, in denen Menschen aller Biografien sich verlieren können. Andererseits ist es aber auch jedes Mal ein schonungslos ehrlicher Seelenstriptease, wenn sie in Songs wie „Stranger“ oder „Cost Of Love“ die ganze Palette an Ängsten, Erinnerungen und Erfahrungen auspackt, mit denen sie sich als Mensch und Künstlerin konfrontiert sieht. Wer diese Konfrontation nicht scheut, sollte ihren Auftritt bei uns nicht verpassen.